Wartungsaufwand und technische Expertise
Es gibt mittlerweile verschiedene Online-Anbieter weltweit, die elektronische Konstruktionen für Exit Rooms verkaufen. Dabei stehen überraschende Effekte und „magische“ Zaubereien im Vordergrund, um das Live Escape Game noch spannender zu gestalten. Doch vor dem Kauf ist einiges zu beachten – von den Pro’s und Con’s elektronischer Gadgets für Exit Rooms handelt dieser Blogartikel.
Passt das elektronische Rätsel überhaupt in meine Story?
Bevor ihr begeistert die Gadgets in Online-Shops kauft, überprüft bitte vorher die Bewertungen und Feedbacks der Escape Room-Onlineshops. Halten die Konstruktionen, was sie versprechen? Sind sie belastbar genug, um viele Spielergruppen zu überstehen?
Bei dem Kauf von elektronischen Schlössern, Schaltungen etc. ist einiges zu beachten. Es macht keinen Sinn, auf Teufel komm raus technische Rätsel in euer Live Escape Game zu integrieren, nur um auch einen „Wow-Effekt“ zu haben. Wenn euer Exit Room beispielsweise im Mittelalter spielt und Elektrizität noch gar nicht existierte, wird das einige Spieler eher verwundern.
Tipps, die ihr beim Kauf beachten solltet:
- Stimmt die Voltzahl mit den Vorgaben in Deutschland überein? Viele Anbieter liefern aus Übersee, also beachtet die technischen Beschreibungen.
- Passen die Stecker oder wird ein Adapter benötigt?
- Sind alle benötigten Komponenten im Lieferumfang enthalten oder müsst ihr Glühbirnen, Dekorationen etc. noch dazukaufen?
- Wer Sensor-Technik verwenden möchte, sollte genau auf die Angaben achten, durch welche Materialien die Sensoren überhaupt noch wirken. Wenn bei einem Touch-Sensor angegeben ist, dass ihr diesen mit einem Blatt Papier bedecken könnt, heißt das noch nicht, dass er auch durch eine Raufasertapete auslöst.
- Falls ein Teil kaputt geht, habt ihr Unterstützung durch einen lokalen Elektroniker oder Techniker, der in der Lage ist, die gekauften Schaltungen kurzfristig zu reparieren?
Überlegt euch vor einem Kauf gut, wie und wo ihr das Gadget einsetzen möchtet. Wie passt ein Touch-Sensor in meinen Raum? Welchen Hinweis muss ich der Gruppe geben, damit diese das Rätsel versteht und ausführen kann? Und vor allem, wie passt dies in meine Storyline? Die meisten Bausätze lassen sich laut Herstellerangaben leicht zusammenbauen, auch ohne technische Kenntnisse. Aber zu bedenken ist, dass ihr die Konstruktionen auch im Raum verstecken müsst. Also entweder in Boxen, Kommoden, hinter Wänden etc. einbauen, damit der „magische“ Effekt überhaupt wirken kann.
Das ärgerlichste, was Teams passieren kann, die euren Exit Room gebucht haben: Ihr habt auf eurer Webseite tolle technische Gadgets oder ausgefeilte Lasertechnik angekündigt und dann geht während eines Spiels ein kleines Teil kaputt und ihr habt keine schnelle Reparaturmöglichkeit. Das Laser-Schloss funktioniert also nicht, dennoch könnt ihr die Buchung der Gruppe nicht so kurzfristig absagen.
Ich bin überzeugt davon, dass es besser ist, kluge und ausgefeilte, abwechslungsreiche „analoge“ Rätsel in einem Raum zu haben, als mehrere technische Finessen, die ihr nicht kurzfristig reparieren könnt. Sorgt unbedingt für technischen Support, der jederzeit verfügbar ist oder plant sogenannte „Werkstatttage“ mindestens einmal pro Woche ein, um eventuelle Macken auszumerzen.
Habt ihr schon Gadgets gekauft?
Ihr habt euch tolle Rätsel, anspruchsvolle Logik-Aufgaben und vertrackte Such- und Find-Systematiken ausgedacht, aber scheitert an elektronischen Schaltungen? Ein Laser-Schloss habt ihr noch nicht in eure Räume integriert und Touch-Systematiken auch nicht? Um nicht unnötig Zeit zu verschwenden, euch in Arduino-Programmierung und elektronische Schaltungen einzuarbeiten, habt ihr die benötigten Teile einfach eingekauft? Wenn ihr schon Erfahrungen damit gemacht habt, postet diese doch in den Kommentaren.
Eine Übersicht von Anbietern mit elektronischen Konstruktionen für Exit Rooms gibt es bald in meinem Newsletter. Bald erfahrt ihr, wie ihr euch dafür anmelden könnt.