Spiel mit dem Feuer
Sie leben davon, ihren Kunden Teambuilding-Angebote zu verkaufen. Sie müssen immer am Puls der Zeit sein, denn es gibt eine sehr starke Konkurrenz. Sie jagen Trends und müssen bei knappen Budgets und noch weniger Zeit Konzepte auf die Beine stellen. Die Rede ist von Eventagenturen. Warum diese mit ihren Teambuilding-Events Exit Game-Anbietern ernsthaften Schaden zufügen können, lest ihr in diesem Blogartikel.
Warum Eventagenturen Live Escape Games schaden
Mich erreichte eine Anfrage über den Blog von einem Eventmanager aus Wien. Er möchte für einen Kunden ein „Exit The Room“-Event auf die Beine stellen. Hat aber weder Budget, noch die Erlaubnis, eine Woche Arbeitszeit in die Entwicklung des Exit Games zu investieren. Seine Frage an mich lautete:
„Gibt es eine „open Source“ Rätselbasis bzw. hast du Rätsel die gut sind und wir übernehmen dürfen?“
-Anfrage einer Eventagentur aus Wien-
Meine Antwort lautete, dass ich dieser Eventagentur nur dringend davon abraten kann, dieses Event, das sie planen, „Exit The Room“ zu nennen. Natürlich sind die Begriffe nicht geschützt und niemand kann ihnen verbieten, das Teambuilding-Event so zu nennen.
Kein Budget, keine Arbeitszeit, keine Manpower
Aber ohne Budget, ohne Arbeitszeit, mit zusammengewürfelten Rätseln aus einer Open Source-Quelle – das wird nie und nimmer ein gelungenes Exit Game. Von einem immersiven Erlebnis, in dem die Rätsel in eine Story eingebettet sind, ganz zu schweigen. Der Eventagentur fehlt die Leidenschaft, das Herzblut, die Story, die Requisiten, die Glaubwürdigkeit, die Liste lässt sich fortsetzen…
Es entsteht ein irreparabler Schaden!
Wenn die Eventagentur dieses „Exit The Room“-Spiel auf die Schnelle für einen Kunden entwickelt und durchführt, hat das einen unwiderruflichen Schaden für die Live Escape Game-Branche. Warum?
- Vermutlich nehmen Personen teil, die noch kein Exit Game gespielt haben.
- Die Eventagentur wird auf die schnelle vermutlich eine willkürliche „Schnitzeljagd“ entwickeln.
- Die Teilnehmer verbinden mit diesem drittklassigen oder schlechten Erlebnis von nun an Live Escape Games, denn der erste Eindruck bleibt haften.
- Die Chance, dass diese Teilnehmer nie wieder einen „echten“ Exit Room buchen werden, liegt bei 90%.
Ich habe besagter Eventagentur empfohlen, sich einen Live Escape Game-Anbieter aus Wien als Partner zu suchen. Dieser kann ein erprobtes und gutes mobiles Escape Game bei dem Kunden aufbauen. Davon würden beide profitieren.
Auch besteht die Chance, dass unter den Kunden der Eventagentur dann doch schon ein paar Teilnehmer ein „echtes“ Exit Game gespielt haben. Diese dürften von den schnell zusammengeschusterten Rätsel als „Exit The Room“ mehr als enttäuscht sein. Das wiederum schadet dem Ruf der Eventagentur. Es ist und bleibt ein Spiel mit dem Feuer.
Was denkt ihr? Seht ihr hier auch eine Gefahr für die Branche oder denkt ihr, alles nicht so schlimm? Schreibt eure Gedanken gerne in den Kommentaren.
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Dieses Thema ist unheimlich wichtig! Toll, dass du es auf den Plan bringst. Ich habe schon Freunde mitgeschleppt in allerlei Escape Rooms (gute wie schlechte – was man immer erst nachher wirklich weiß). Und es ließ sich nach den Spielen eine Tendenz ablesen: zwar sagen alle, dass es ihnen Spaß gemacht hat. Aber diejenigen, die in einem eher schlechten Raum mitgespielt haben, haben das Thema eigentlich nicht wieder aufs Tapet gebracht. Ganz anders die Leute, die in tollen Räumen mit dabei waren. Da habe ich mehrmals zu hören bekommen, dass sie wiederum andere Leute eingeladen hätten, mit ihnen wo anders zu spielen.
Das ist natürlich alles nur vage, aber der Sinn der langen Rede: Ich sehe billige austauschbare Escape Rooms genauso als Gefahr, wie billige austauschbare Dinge in allen anderen Lebensbereichen über kurz oder lang immer ein Problem sind. Nur: was man unternehmen soll, kann ich leider nicht sagen…