Promotion-Videos, die die Welt nicht braucht
Live Escape Games werden auch in Deutschland immer bekannter. Das ist gut. Nicht so toll sind dagegen die Promo-Videos für Exit Rooms. Low-Budget heißt nicht gleich schlecht und ein hohes Budget ohne zündende Idee, ist auch nicht gleichbedeutend mit einem guten Film. Was funktioniert und was nicht, lest ihr in diesem Blogbeitrag.
Nicht umsonst werden Cutter, Kameraleute, Dramaturgen und Regisseure sehr gut ausgebildet und haben jahrelange Berufserfahrung, um richtig gute Werbespots zu produzieren. Es gibt Werbe-Clips, die sehr erfolgreich sind und in kleinen Teams mit wenig Geld produziert wurden. Bei diesen Beispielen überzeugt entweder eine geniale Idee oder Humor. Das verleiht zum Teilen in den sozialen Medien und in kurzer Zeit hat eine kritische Masse das Video gesehen, geliked und geteilt. Da denken sich viele Exit Room-Anbieter:
Komm, wir drehen ’nen Werbespot!
Es gibt viele Tutorials und Anleitungen zum Filmen und Schneiden von Videos. Es scheint, als ob sich einige Betreiber von Exit Rooms damit befassen und das ganze selbst in die Hand nehmen. Ohne Profis, einfach los. Spart Geld, Zeit aber bestimmt nicht. Dagegen ist nichts einzuwenden, wenn nicht viele dieser Spots die gleichen Fehler aufweisen würden:
Die häufigsten Fehler bei selbst erstellten Videos
1. Vermischte Themen
Die meisten Videos über Live Escape Games vermischen mehrere Themen miteinander: Sie kombinieren erklärende Elemente mit dem eigentlichen Thema des Raumes. Ein Promovideo sollte in der Regel nicht länger als 30-40 Sekunden sein. Die Aufmerksamkeitsspanne der Mediennutzer ist um ein Vielfaches zurückgegangen. Daher sollte sich das Video auf EIN Thema beschränken: Entweder eine Erklärung, was Exit Rooms und Live Escapes sind oder eine Vorstellung des neuen Raumes. Innerhalb dieses Themas kann man sich dann kreativ austoben, aber bitte nur mit Elementen, die die Story auch unterstützen.
Das Gegenteil ist der Fall beim folgenden Video. Hier wurde alles ausprobiert und vieles vermischt, ein klares Thema ist nicht erkennbar – Grund genug, um bereits nach wenigen Sekunden abzuspringen und zum nächsten Video zu klicken:
Über die Qualität und Auswahl der Aufnahmen kann man streiten, aber immerhin wurde die Erklärung von Live Escape Games und die Vorstellung der Räume getrennt:
2. Die Aufnahmen
Wer sein eigenes Video als Amateur, also nicht ausgebildeter Kameramann, dreht, macht das entweder, weil er großen Spaß daran hat oder Geld sparen möchte. Bei vielen Exit Room-Betreibern wird letzteres der Fall sein. Verwackelte, unscharfe Bilder werden in den Videos durch Rahmen, Überblendungen und weitere Ablenkungsmanöver vertuscht. Um genau das zu vermeiden, sollte auch bei Videodrehs mit unerfahrenen Kameraleuten ein Drehplan erstellt werden. Dort sollte festgelegt sein, welche Szenen wo und mit wem aufgenommen werden, in welchen Perspektiven und Ausschnitten. Nur so wird sichergestellt, dass im Schnitt überhaupt genug Auswahl für einen spannenden Film besteht. Wenn in einem Video eine Hauptperson zum Beispiel länger sprechen soll, sollte dies unbedingt mit zwei Kameras aus verschiedenen Perspektiven aufgenommen und gegen geschnitten werden. Unsere Sehgewohnheiten haben sich sehr verändert. 40 Sekunden lang ein Bild in genau der gleichen Perspektive anzusehen, kommt einem unendlich lang vor.
Im zweiten Teil des Artikels geht es um den Einsatz von Musik und Emotionen. Schaut bald wieder hier vorbei und erfahrt mehr…
Was denkt ihr? Kennt ihr gute Videos von Exit Room-Anbietern? Von welchen Teaservideos können Live Escape Game-Betreiber lernen? Ich freue mich auf eure Kommentare.