Tipps, um Live Escape Games zu verbessern
Professionelle Anbieter von Escape Rooms arbeiten ständig daran, ihre Räume zu optimieren. Dafür ist das Feedback der Spieler enorm wichtig. Wie haben sie das Erlebnis empfunden? Was kann verbessert werden? Was hat ihnen gut gefallen und was nicht? Es gibt zusätzlich einige grundlegende Tipps, wie Betreiber ihre Räume verbessern können.
Exit Rooms können in verschiedene Level eingeordnet werden. Wer seine Räume verbessern möchte, sollte wissen, zu welchem Level der Live Escape Room gehört. Das empfiehlt Professor Dr. Scott Nicholson in einem Video zur Escape Game Convention in Stuttgart.
Level 1 – Rätsel
Simple Räume mit einer Abfolge von Rätseln und dem Ziel, den Raum zu verlassen. Juhu, fertig.
Level 2 – Thema
Ein Thema wird eingeführt. Der Raum wird passend dazu dekoriert und kreiert eine bestimmte Atmosphäre. Diese passt zu den Rätseln, z.B. einem Keller, einem Schloss, im Weltraum, in einer Unterwasserwelt, einem Labor, Gefängnis etc.
Level 3: Storytelling – die Königsdisziplin
Eine Story, eine narrative Erzählung wird zum Erlebnis hinzugefügt. Der größte Unterschied zu Level 1 und 2: die Rolle der Spieler ist wichtig. Denn die Spieler stehen im Mittelpunkt der Geschichte.
Level 3 ist das anspruchsvollste und aufwändigste Level an Live Escape Rooms. Hier geht es darum, den Spielern glaubhaft zu vermitteln, warum sie in dem Raum sind. Was ist ihre Aufgabe? In Level 2 Räumen gibt es keine narrative Verknüpfung zwischen Rätseln und Geschichte. Die Gruppen sind zufällig in einer Gefängnis-Themenwelt gelandet und müssen da wieder rauskommen.
In Level 3 Räumen gibt es keine Zufälle. Die Anwesenheit der Teilnehmer ist von Bedeutung. Ohne die Spieler geht die Geschichte nicht auf. Sie sind die Helden. Denn die Teilnehmer sind es schließlich, die für das Erlebnis bezahlen.
Für ein gutes Level 3- Live Escape Game müssen die Rätsel innerhalb des Themas UND innerhalb der Story Sinn machen. Wie geht das?
Überlege dir, ob du die Story mit Hilfe der Rätsel erzählen kannst. Es geht nicht nur darum, ein Schloss zu öffnen, einen vierstelligen Code zu erhalten, um damit einen Schritt weiter zu kommen. Alles ist miteinander verknüpft und alles hat einen Sinn und Grund in der Geschichte.
Die wichtigste Frage für professionelle Exit Room-Betreiber
Um deinen Raum zu verbessern, stelle dir immer wieder die folgende Frage: WARUM?
Warum sind diese Rätsel hier? Warum ist dieser Gegenstand platziert? Was hat der vierstellige Code mit der Story zu tun? Warum ist hier auf jeder Wand eine Botschaft mit UV-Stiften geschrieben? Wie schaffe ich es, dass alles einen narrativen Sinn ergibt? Es ist eine Herausforderung – an das Design, an die Rätsel, an die Gestaltung der Räume. Aber wer sich die Mühe macht, dies aufeinander abzustimmen, hat Level 3 mit seinem Exit Room erreicht. Und die Belohnung ist ein eindringlicherer Raum, als die Live Escape Rooms, die in Level 1 oder Level 2 eingeordnet werden.
Zum ersten Teil der Serie geht es hier.
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